07.03.2019

Jahresplanung für Lohberg steht fest

Bildung im Stadtteil, Entwicklung der Bestandsgebäude Zeche und kreative Nutzungen stehen im Mittelpunkt

Am 27.02.2019 hat der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung die Jahresplanung 2019 für Lohberg beschlossen. Inhaltliche Schwerpunkte sind das entstehende Integrierte Handlungskonzept (IHK) für den Stadtteil, Schaffen von weiterem Wohnraum und Gewerbe, Bildung, die Zukunft der Gebäude auf dem Zechengelände und kreative Aktivitäten im KQL.

 

Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts

 

Damit Lohberg – seit 2017 außen vor – erneut in ein Programm der Städtebauförderung aufgenommen wird, steht derzeit die strategische Weiterentwicklung des gesamten Stadtquartiers im Mittelpunkt. Voraussetzung für eine Förderung ist das Vorliegen eines Integrierten Handlungskonzeptes (IHK). Infrage kommt vor allem das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Ziel ist, Zechensiedlung und -gelände strukturell und sozialintegrativ optimal zu verbinden. Wichtig ist es, die Bewohner*innen in den Planungsprozess einzubeziehen. Im Sommer 2019 soll das IHK fertig sein, im Oktober entscheidet der Stadtrat darüber.

 

Schaffen von weiterem Wohnraum und Gewerbebetriebe

Lohbergs Bevölkerung wird bedingt durch zusätzlichen Wohnraum voraussichtlich in den nächsten Jahren um zehn Prozent wachsen. Dieser entsteht in der neuen, fast komplett vermarkteten Wohnsiedlung und auf dem Gelände der ehemaligen Glückauf-Schule: Dort soll Wohnraum für rund 170 Personen entstehen. Die Vivawest Wohnen GmbH setzt auf die weitere Privatisierung von Einfamilien- und Reihenhäusern in der Gartenstadt. Dies stärkt die Bindung der Bewohner*innen an den Stadtteil.  Der Bau von Mehrfamilienhäusern an der Hünxer Straße wird wohl parallel zur Errichtung des neuen Discounters im Laufe des Jahres starten.

Die Vermarktung der Grundstücke im neuen Gewerbegebiet hat Fahrt aufgenommen. Im ersten Halbjahr 2019 könnten zwölf Verträge mit Unternehmen geschlossen werden. 

 

Bildung

 

Zentraler Anker für die Bildung ist die Gemeinschaftsgrundschule Lohberg, die nach Sanierung und Umbau vom Schuljahr 2020/21 an wieder vollständig genutzt werden soll.  Im bis 2020 gesicherten „Bildungsinnovationszentrum Marien“ arbeitet sie eng mit der KiTa St. Marien zusammen. Der Neubau der AWO KiTa auf dem Gelände der ehemaligen Zechen-Heizzentrale kann wahrscheinlich im Herbst 2019 beginnen. Zur Pflegeschule siehe Punkt.

 

Zukunft der Gebäude auf dem Zechengelände

 

Hier geht es vorrangig um die denkmalgeschützten Bauten Zechenwerkstatt, Verwaltungsgebäude, Fördermaschinenhäuser und Zentralmaschinenhaus sowie die Grundstücke der Heizzentrale und der Waschkaue.  Die Freilicht AG will die Zechenwerkstatt erwerben, weiterhin für Kulturveranstaltungen nutzen und zu einem Kultur- und Kreativitätszentrum mit deutlichen Bezügen zum Stadtteil entwickeln.

Setzt die Caritas ihr Vorhaben um, eine Pflegeschule im Verwaltungsgebäude zu errichten, könnten dort 300 Ausbildungsplätze entstehen.

Die Sanierung des Wasserturms ist aus Kostengründen gestoppt, Parkwerk e.V. kann ihn eingeschränkt nutzen. Über das Landesförderprogram „Heimat-Zeugnis“ will die Stadt 2019 Mittel für die dauerhafte Nutzung beschaffen.

 

Kulturelle Nutzungen im Kreativ.Quartier Lohberg

 

Die Marke KQL hat sich als Motor der Standortentwicklung des früheren Zechenareals erwiesen. Der Großteil der Kreativen arbeitet zwar nach dem Verlust des Gesundheitshauses in der Altstadt, steht einer Rückkehr ins KQL aber offen gegenüber. Überregionaler Anziehungspunkt sind die Veranstaltungen der Freilicht AG in der Zechenwerkstatt. Für die Belebung des KQL sorgen ebenso Kraftwerk e.V., Parkwerk e.V. und die Blaue Bude.

 

Entwicklung der Haldenlandschaft

 

Die Haldenlandschaft Lohberg in Verbindung mit dem Bergpark zu einem Natur- und Erholungsraum zu entwickeln, steht weiterhin im Fokus. Der Regionalverband Ruhr will 24 Halden im Ruhrgebiet als „Haldenpaket“ erwerben. Dazu zählt die Halde Lohberg Nord, in der der RVR ein hohes Potenzial für Tourismus und Freizeit sieht. Sein Rahmen-Nutzungskonzept für die 24 Halden soll in Kürze fertiggestellt sein. Wann die Halde fit für Freizeitaktivitäten gemacht wird, steht noch nicht fest.

 

Wissen und Ideen der Menschen vor Ort einbinden

 

Um Lohberg weiter zu entwickeln, Zechengelände und -siedlung zu einer Einheit zu schmieden, gibt es also vielfältige Baustellen im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Stadtentwicklerin Heike Schulz, verantwortlich für die Jahresplanung, erklärt: „Besonders wichtig finde ich, das Wissen und die Ideen der Menschen vor Ort zu ermitteln und in das Handlungskonzept einzubinden – denn sie sind die eigentlichen Expert*innen für den Stadtteil.“

 

Text: Gudrun Heyder