22.12.2020

Webseite KQL.de dient künftig als Archiv

GGS Lohberg – historisches Treppenhaus
Schmuckstück der Schule: das modernisierte historische Treppenhaus

Die Revitalisierung des Zechengeländes ist größtenteils erfolgt. Auf KQL.de lassen sich der Prozess der Planung und Realisierung weiterhin nachlesen, der Stadtteil und das Kreativ.Quartier Lohberg kennenlernen und Ausflugstipps rund um das KQL finden.   

Viele Jahre lang hat diese Website den Entwicklungsprozess des Kreativ.Quartiers Lohberg begleitet. Wo einst die leere Zechenbrache lag, ist Neues entstanden. Der Bergpark, das neue Wohnquartier, das Gewerbegebiet und anderes mehr. Von Januar 2021 an wird KQL.de nicht weiter aktualisiert. Sondern die Webseite dient künftig als Archiv für den Revitalisierungsprozess des Zechengeländes.  

Geschichte der Zeche und des KQL

Die Geschichte der Zeche Lohberg und des KQL sind weiterhin nachzulesen, ebenso der gesamte Prozess der Planung und Realisierung. Ob es um die Nutzung regenerativer Energien geht oder um das große Kunstprojekt „Choreografie einer Landschaft“, alle diese Informationen bleiben erhalten.

2005 wurde die Zeche geschlossen, 15 Jahre später kann sich das Kreativ.Quartier Lohberg sehen lassen. Was nicht heißt, dass es nun „fertig“ ist. Im Gegenteil, große und wichtige Projekte befinden sich in der Vorbereitung. 

Zentrum zur Potenzialentwicklung Pflege

Die Caritas Wesel will ihr „Zentrum zur Potenzialentwicklung Pflege“ im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche eröffnen. Ob das 2021 klappt, bleibt abzuwarten. Das Projekt ist komplex, und wie bei der Zechenwerkstatt handelt es sich um ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude. Eine Neu- und Umnutzung darin ist immer ein Kunststück. Wissenschaftliche Expert*innen und Pflegekräfte sollen mitten in Lohberg Pflegekonzepte für die Zukunft entwickeln und zukünftige Pfleger*innen hier ihre Ausbildung machen. Dieser Mikrokosmos rund um Pflegethemen wird viele Hunderte Menschen in den Stadtteil bringen.

Meilenstein 2: Zechenwerkstatt

Ein anderer lang ersehnter Meilenstein wird das dauerhafte Veranstaltungs-, Kultur- und Begegnungszentrum in der noch zu sanierenden Zechenwerkstatt. Ein weiteres historisches Gebäude der Zeche Lohberg soll neues Leben ins KQL bringen (siehe Berichte unter „Aktuelles“ von Dezember 2020). Von Dinslakener*innen für Dinslakener*innen, so lautet das Konzept.

AWO-Kindertagesstätte

Auf die neue AWO-Kindertagesstätte freuen sich Lohberger Eltern schon lange. Auch hier gab es – wie es der besondere Standort mit sich bringt – Verzögerungen beim Bau. Aber nun ist die Realisierung zum Greifen nah. Die Kinder aus Alt- und Neulohberg werden hier eine topmoderne KiTa in einer einmaligen Umgebung vorfinden, ihre Eltern ein Familienzentrum, in dem sie mit ihren Anliegen willkommen sind.

Kohlenmischhalle

Was aus der riesigen Kohlenmischhalle wird, ist nach wie vor offen. Ihre Nutzungsmöglichkeiten sind begrenzt, und so muss man abwarten, ob die Stadt hier ihre Entsorgungsbetriebe unterbringen wird  oder eine alternative Lösung gefunden wird.

neues Zuhause im Wohncluster

Auch die alte und die neue Gartenstadt verändern ihr Gesicht fortlaufend. Im neuen Wohncluster sind alle Grundstücke verkauft, Haus um Haus ist dort entstanden, die Bewohner*innen finden am Fuß der Halde ihr Zuhause, gestalten ihre Gärten und lernen die Nachbarschaft kennen.

Denkmalschutz in der Gartenstadt

Auf der anderen Seite der Hünxer Straße werkeln die Bewohner*innen ebenso an ihren Häusern, denn die Wohnbedürfnisse ändern sich mit den Jahren. Hier wird es darauf ankommen, die Belange des Denkmalschutzes zu wahren. Denn das Kleinod Gartenstadt soll sein ursprüngliches Aussehen, moderat ans 21. Jahrhundert angepasst, weitgehend behalten. Damit sich die „Community“ wohl fühlt und auswärtige Besucher*innen ein stimmiges Bild der früheren Zechensiedlung vorfinden. Ein neuer Anziehungspunkt mitten im Stadtteil soll der „Johannestreff“ werden, der Kiosk am Marktplatz, für den zurzeit ein überzeugendes Betreiberkonzept gesucht wird. Was schon im neuen Glanz erstrahlt, ist die sanierte GGS Lohberg. In dieser kindgerecht gestalteten Umgebung können sich die Kleinen wirklich wohlfühlen.   

Neues im Gewerbecluster

Das Gewerbecluster wächst und gedeiht. Wenige Grundstücke sind noch zu haben, die Stadt verhandelt zurzeit mit interessierten Unternehmen. Wer schon Fuß gefasst hat, ist laut Wirtschaftsförderung mit dem verkehrsgünstig gelegenen Standort hoch zufrieden. 2021 soll nach langem Vorlauf die E-Tankstelle von Fastned hier eröffnen. Das Restaurant ZeLoh kämpft sich durch die Corona-Krise.

Große Pläne mit der Halde

Die Halde Lohberg blickt erstaunt auf all das, was sich zu ihren Füßen tut. Wer hätte das 2005 gedacht! Die Halde selbst hat eine Weiterentwicklung zum touristischen Anziehungspunkt vor sich. Der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) hat große Pläne mit dem Bergbaurelikt, unter anderem für die IGA 2027. Lohberg soll hier eine besondere Rolle zukommen. Das wird weitere auswärtige Gäste anlocken.  

Coronakrise überwinden

Viele weitere Projekte stehen in Lohberg in den nächsten Jahren an. Zunächst wird es darum gehen, dem sozialen und kulturellen Leben wieder Auftrieb zu geben, wenn die Corona-Krise 2021 hoffentlich endlich abebbt. Ehrenamtlich geschulterte Glanzlichter Lohbergs wie die Kleinkunstakademie brauchen dringend Unterstützung, um überleben zu können.

Lohberg, der geliebte Stadtteil

Die Lohberger*innen halten zusammen und werden auch diese Krise meistern. Was in all‘ den Jahren, in denen es diese Webseite gibt, immer wieder aufgefallen ist: Die Lohberger*innen lieben ihren Stadtteil. Sie genießen vor allem die gute und selbstverständlich gelebte Nachbarschaft der Generationen und Kulturen. Sogar ganz junge Leute sagen voller Überzeugung: „Ich will nie hier wegziehen.“

Chronologie der Ereignisse

Als Chronologie der Ereignisse hat auf KQL.de die Rubrik „Aktuelles“ gedient. Alle Berichte seit dem Jahr 2012 verbleiben auf der Webseite. Sie beginnen im Januar 2012 mit einer Nachricht über die Fernseh-Dokumentation „Lohberg – Neues Leben auf der Zeche“ aus der ARTE-Reihe „Moderne Ruinen“. Der jüngste Artikel von Dezember 2020 befasst sich mit der Zukunft der Zechenwerkstatt.

Debattenorte, Idee trifft Markt

Los ging es damals mit Berichten über verschiedene Formate wie die Debattenorte oder „Idee trifft Markt“. Hier wurde diskutiert, die Akteur*innen schmiedeten Pläne für ein zukunftsträchtiges KQL.

Kreative Pionierinnen

In einigen Serien wurden die Menschen vorgestellt, die sich im KQL und in Lohberg engagiert haben. Angefangen 2014 mit den Künstlerinnen, den unerschrockenen Pionierinnen auf dem noch darnieder liegenden Zechengelände. Dieses verändert sich ständig:

Lohberger Weiher

2014 wurde der Lohberger Weiher im strömenden Regen geflutet – ein feuchtfröhliches Ereignis mit NRW-Umweltminister Remmel. 2015 wurden der Lohberg Corso eröffnet und der Bergpark als vorbildlich ausgezeichnet. Die Ruhr-Triennale feierte Premiere in der Kohlenmischhalle. Erste Vermarktungserfolge im neuen Wohncluster waren zu vermelden. Stadtteilführer*innen aus Lohberg wurden ausgebildet.

Windrad, Kraftwerk, ExtraSchicht

2016 setzte das Windrad ein markantes Zeichen für das künftig CO2-neutrale Quartier auf der Halde. Die Kreativen im KQL luden zu open houses. Die Stiftung Ledigenheim kaufte und sanierte das schmucke Pförtnerhäuschen. Das Kraftwerk beteiligte sich an den Klimawochen Ruhr 2016. In und rund um die Zechenwerkstatt stiegen die ExtraSchicht und das Public Viewing zur EM. Dann der Schock: Das Gesundheitshaus brannte, die Künstler*innen mussten ihre Ateliers aufgeben. Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Kohlenmischhalle setzte den zweiten großen Akzent für regenerative Energien. 

Parkmarkt und Blaue Bude

2017 ging die Ruhr-Triennale in ihr drittes Lohberger Jahr, die Freilicht AG belebte die Zechenwerkstatt, der Parkmarkt zog Publikum aus nah und fern an. Klimaexpert*innen aus 22 Ländern machten bei der Twins Conference Station im KQL. Der Zechenkiosk eröffnete neu als Blaue Bude.

Schicht im Schacht, Danke Kumpel

2018 nahm das Gewerbecluster Fahrt auf, Standby Pintsch und die Fahrschulakademie eroberten als erste den neuen Standort. In Lohberg gab es das erste große gemeinsame Frühlingsfest. Parkwerk e.V. drehte mit Jugendlichen den Film „Das Wunder von Lohberg“. Im Wohncluster ragten die Baukräne um die Wette. Zu den beliebten Führungen gesellte sich die tolle Tour mit dem Planwagen auf die Halde. Die Stiftung Ledigenheim lud zum großen Familienfest „Schicht im Schacht“ in den Bergpark. Das Abschiedsfest der RAG Montan Immobilien zum Ende des Steinkohlenbergbaus „Danke Kumpel“ bewegte die Gemüter im KQL. Der erste Weihnachtsmarkt in der Zechenwerkstatt geriet zum vollen Erfolg.

Aktionstag im Stadtteil

2019 sind die Grundstücke in Wohn- und Gewerbecluster größtenteils vermarktet. Das Atelier Freiart feiert sein Zehnjähriges im KQL, neben der Lohn- und Lichthalle wird ein Weltkriegsbunker entdeckt und zum Bodendenkmal erklärt. Wie jedes Jahr zieht die ExtraSchicht die Massen an. Der Energiering schafft eine neue Zufahrt zum wachsenden Gewerbegebiet. In Lohberg ist schwer was los: Tag der Offenen Moschee, Parkmarkt und Frühstück auf dem Johannesplatz begeistern die Anwohner*innen und Auswärtige am 3. Oktober. Das Restaurant ZeLoh unter dem Förderturm empfängt seine ersten Gäste. Der Stadtrat verabschiedet zum Jahresende das Integrierte Handlungskonzept für Lohberg.

Bücherstube, GGS Lohberg, Halbe Treppe

2020 stellt die Serie „Lohberger Porträts“ zehn ganz besondere Lohberger*innen auf KQL.de vor. Ab März hat Corona den Stadtteil im Griff. Auf der Webseite gibt es nun unter „Termine“ statt der üblichen Veranstaltungsankündigungen immer mehr Absagen. Die Lohberger Akteur*innen denken sich Onlineformate aus, um mit den Menschen im Stadtteil in Kontakt zu bleiben. Es wird stiller, am Gabenzaun hängen gepackte Tüten zum Mitnehmen. Der baufällige Bergerundeindicker wird zurückgebaut. Die Bücherstube Lohberg begeht ihr 40-jähriges Bestehen. Die Halbe Treppe erfreut ihre Fans mit einem open air Festival. Kinder und Lehrkollegium beziehen die sanierte GGS Lohberg.

Ausblick auf 2021

Kleiner Ausblick: Aufatmen an der Hünxer Straße  ist angesagt. Die neue Haldenzufahrt soll 2021 endlich Entlastung schaffen. Ebenfalls im Sommer 2021 soll der Netto-Discounter an der Hünxer Straße eröffnen. Der Bau der Seniorenresidenz hat begonnen, ab 2022 sollen betagte Menschen hier ein neues Zuhause und gute Pflege finden. Die Projekte des Integrierten Handlungskonzeptes werden Schritt für Schritt umgesetzt. Es geht weiter!

Abschied von KQL.de

Nach fast acht Jahren als Redakteurin für KQL.de verabschiede ich mich nun von den Leser*innen und sage DANKE. Es war schön mit Euch. Glückauf Lohberg!

Gudrun Heyder