19.01.2015

Großes Interesse an Führungen: Rückblick auf 2014 – Ausblick auf 2015 mit bewährten und neuen Inhalten

Anja Sommer erweiterte ihr Programm im letzten Jahr um zusätzliche Termine. Auch in 2015 bietet die Gästeführerin spannende Führungen an, teilweise mit Zeitzeugen. Außerdem wird sie innerhalb des Projekts „Parkwerk“ den Nachwuchs für Führungen ausbilden: Jugendliche aus Lohberg geben Einblicke in ihr Leben im Stadtteil.


Das Interesse und die Teilnehmerzahlen steigen stetig: Die Führungen über das ehemalige Zechengelände, durch seinen Landschaftsraum, zu seiner historischen Architektur und durch die Gartenstadt Lohberg erfreuen sich steigender Beliebtheit bei örtlichen, regionalen, überregionalen und sogar ausländischen Besuchergruppen aller Generationen. Die Anfragen auch von außerhalb mehren sich.


Ob es die Heimatvereine Hünxe und Oberlohberg waren, Schulklassen, Reisende aus anderen Bundesländern auf Ruhrgebietstour oder Gruppen aus den Niederlanden: Anja Sommer weiß jeder Zielgruppe viel Spannendes und Fachkundiges zu erzählen und ihre Teilnehmer für diesen ganz besonderen Ort zu begeistern. „Die Führungen waren letztes Jahr sehr gut besucht und so oft ausgebucht, dass wir mehrere Zusatztermine eingeschoben und für 2015 das Angebot ausgeweitet haben“, berichtet die Lohberger Stadtplanerin. „Ich habe mich über den Zuspruch und die vielen Kontakte zu interessanten Teilnehmern und über die Berichte in den - auch überregionalen - Medien sehr gefreut und gehe mit viel Vorfreude in die nächste Saison.“


2014 war das Jahr der Gegensätze zwischen Abschied und Abriss und neuen baulichen Strukturen wie Lohberg Corso und Bergpark

2014 war für Anja Sommer das Jahr der gegensätzlichen Eindrücke. „Auf der einen Seite traten die neuen baulichen Strukturen besonders durch den Bergpark und die Arbeiten am Lohberg Corso erstmals stark hervor, so dass das künftige Aussehen des gesamten Gebietes nun wirklich greifbar wurde und beeindruckte. Auf der anderen Seite war der Teil des Geländes rund um die Schachtanlagen und die Kaue vom Abriss und von einer Abschiedsstimmung geprägt.“


Als besonderen Höhepunkt empfand sie unter anderem die Gartenstadtführung mit der besonderen Gelegenheit, einige schöne Lohberger Gärten zu besichtigen, die dafür ihre Pforten öffneten. Besonders launig und gesellig gestaltete sich die Landschaftsraum-Führung auf dem ehemaligen Zechengelände mit dem Heimatverein Oberlohberg. Für eine Gruppe aus Aachen, deren Teilnehmer dringend auf das stille Örtchen mussten, weitete sie die Architekturführung kurzerhand zu einer kombinierten Gartenstadt-Führung mit Besichtigung (und Toilettenbesuch) des Steigerhauses aus. Besonders bewegend geriet die Sonderführung mit dem über 70-jährigen Zeitzeugen Klaus Volkmann zur Zentralwerkstatt. Mit dem ehemaligen Lehrjungen und Schlosser auf der Zeche Lohberg wird es 2015 ein Wiedersehen geben.


Neu in 2015 sind eine Haldenbesichtigung als Treckertour und die Sonderführung zum Schacht 2 mit Zeitzeugen

Auch in diesem Jahr gibt es vier Schwerpunkte bei den Führungen mit Stadtplanerin Anja Sommer:


Architektonische Führungen über das Zechengelände: Hier geht es neben dem aktuellen Geschehen auf dem Gelände darum, den Besuchern die größtenteils Denkmal geschützten historischen Bauten nahe zu bringen, ihre Entstehung und Nutzung zu erläutern. Anja Sommer. „Die Besucher entwickeln eine Wertschätzung gegenüber der Architektur, wenn sie ihre hohe Qualität erkennen und entdecken.“

Termine 2015 im März, April, Mai, August, September und Oktober.


Führungen durch den Landschaftsraum Zeche:
Die vielfältige Flora und Fauna auf dem ausgedehnten Gelände hat einige Überraschungen zu bieten. „Viele Besucher sagen, sie hätten nie damit gerechnet, hier so verwunschene Orte zu finden“, erzählt die Gästeführerin, die hier jeden Winkel kennt und biologische Details anschaulich schildern kann. „Durch die hundertjährige Nutzung der Zeche hat sich eine spezielle Flora und Fauna entwickeln können.“

Termine 2015 im Mai, Juni und September,


Sonderführung(en) Neue Kunst und alte Arbeitswelten: Jeweils ein Gebäude bildet den Schwerpunkt dieser Exkursionen. Ehemalige Mitarbeiter der Zeche lassen die Teilnehmer an ihren Erinnerungen teilhaben. Kreative und Künstler, die Ateliers und Werkstätten im neuen Kreativ.Quartier Lohberg (KQL) bezogen haben, berichten aus der jetzigen Arbeitswelt. Diese Führungen mit Zeitzeugen sind besonders lebendig und eindrucksvoll. Am 8. Mai 2015 geht es um das Wahrzeichen der Zeche, Schachtgerüst 2.

Termine 2015 im Mai,


Städtebauliche Führungen durch die Gartenstadt Lohberg: Während der aktiven Zeit der Zeche wohnten hier die Bergleute und ihre Familien. Heute lebt das architektonisch sehenswerte grüne Wohnviertel durch engagierte Bewohner wieder auf. Gartenstadt und Kreativ.Quartier sollen langfristig eins werden, gefördert durch künstlerische und soziale Projekte mit der Lohberger Bevölkerung.

Termine 2015 im April und Juni,


„Außerdem ist eine neue Führung mit Haldenbesichtigung als Treckertour in Planung“, verrät Anja Sommer. Nähere Informationen folgen frühzeitig auf dieser Website unter „Termine“.

Jugendliche aus Lohberg werden zu Gästeführern ausgebildet und bauen den Wasserturm zum selbst betriebenen Café um.

Ihr Angebot an professionellen Führungen möchte Anja Sommer zukünftig durch Führungen ergänzen, die Jugendliche aus Lohberg leiten. „Als Baustein des Projekts ‚Parkwerk – lokale Reise ins Blaue‘ werde ich eine Gruppe von Jugendlichen mit und ohne türkischen Migrationshintergrund zu Gästeführern ausbilden. Sie können den Teilnehmern authentisch von ihrem Leben hier berichten, trainieren Fähigkeiten, die man für interessante Führungen braucht und stärken ihre Selbständigkeit. Diese 15- bis 20-Jährigen sind Experten für Lohberg, haben viel zu erzählen und können ihre Lebenswelt nach außen tragen. So können wir auch junge Teilnehmer stärker für die Führungen gewinnen.“


Finanziert wird dieses Angebot über das Projekt Parkwerk, zu dem auch der Umbau des alten Wasserturms zu einem Café für die Besucher des Bergparks gehört. Die Jugendlichen legen hier selbst Hand an, angeleitet von den Künstlerinnen Jeanne van Heeswijk, Britt Jürgensen, Lodewijk Thijssen und Britta L.QL. Ein Ort der Gastfreundschaft und des Miteinanders soll entstehen. Im Rahmen des Projekts „Choreografie einer Landschaft“ wird Parkwerk Anwohner aus Lohberg zu Aktionen, Workshops und Diskussionen anregen. Im Laufe der gemeinsamen Arbeit werden die jungen Lohberger sich den Raum im und rund um den Bergpark zu eigen machen und aktiv gestalten.


Der Wasserturm enthielt früher Gebrauchswasser zum Duschen für die Zechenarbeiter. „Einer von vielen spannenden Orten auf dem Zechengelände“, meint Anja Sommer. „Ich freue mich darauf, den Gästen aus nah und fern in diesem Jahr erneut zeigen zu können, wieviel es hier und in der Gartenstadt zu sehen und zu erleben gibt.“

Gudrun Heyder