23.10.2014

KONTAKTBÖRSE „IDEE TRIFFT MARKT“ - VON DER KUNST ZUR WARE

Künstler, Kreative und Gewerbetreibende trafen sich zum dritten Mal nach 2012 und 2013 mit verschiedenen Akteuren der Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet, um sich bei der kostenfreien Kontaktbörse „Idee trifft Markt“ zu informieren, zu netzwerken und ihre Projekte voranzutreiben. „Eine gelungene Veranstaltung mit regem Austausch“, resümiert Organisatorin Svenja Noltemeyer.

Thomas Zigahn etwa, Upcyclingkünstler im KQL, erhielt konkrete Tipps für ein neues Projekt. Peter Frase sammelte Kontakte von Raumsuchenden für die Gartenstadt Lohberg, die attraktive Wohn- und Arbeitsräume für Kreative vorhält. Künstler Martin Kaltwasser, der im Bergpark das Kunstprojekt „Kraftwerk“ realisiert und mittlerweile in der Gartenstadt Lohberg lebt, lobte die offenen Gestaltungsspielräume im KQL. „Kreativität schließt Ergebnisoffenheit ein“ lautet sein Credo. Stadtplanerin Ruth Reuter erläuterte, welche vielfältigen Möglichkeiten und Entwicklungspotenziale das KQL auf seinem Weg zum größten CO2-freien Quartier Deutschlands Künstlern und Kreativschaffenden bietet. Sie können dort miteinander vernetzt arbeiten und an der Aufbruchstimmung teilhaben.

Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Hella Sinnhuber machte der Runde im Wortsinne ihre „flüssige Skulptur“ schmackhaft, die sie im Rahmen eines Kunstprojektes entwickelt hat. Diese „Boddenbowle“ avancierte zum Kultgetränk in der Kulturszene und wird nun in ihrem Unternehmen „Teuflisch Lecker“ produziert. Ein Beispiel dafür, wie kreative Menschen mit einer Nase für Trends, einer pfiffigen Idee und einer passenden Strategie einen Markt erobern können.

Svenja Noltemeyer, Standortmanagerin des Kreativ.Quartier Lohberg (KQL) moderierte den Abend im Ledigenheim, zu dem die Stadt Dinslaken und die EntwicklungsAgentur Wirtschaft im Kreis Wesel geladen hatten. Auch Bernd Lohse von der RAG MI und Peter Frase von der vivawest Wohnen GmbH standen als Gesprächspartner zur Verfügung. Die Landesebene war durch „Creative.NRW“ vertreten, ebenso der Berufsverband der Kreativwirtschaft Ruhr, der Kreative Klasse e.V. und das european centre for creative economy als Unterstützungsinstanz der Kreativ.Quartiere Ruhr.

Etwa 40 Teilnehmende hörten Fachvorträge und diskutierten lebhaft miteinander. Eine bunte Mischung, ein sogenanntes cross-cluster, traf aufeinander: Web- und Grafikdesigner, bildende Künstler, ein Kurator, ein Stahlblauer, ein Managementberater, ein Polsterer und Innenraumgestalter, sogar ein Händler vom Fleischmarkt in Wesel war gekommen. Kreativschaffende aus dem KQL und aus Dinslaken lernten Kollegen aus der Region kennen, unter anderem aus Alpen, Duisburg, Oberhausen, Voerde und Xanten.

„Das Format ‚Idee trifft Markt‘ eignet sich sehr gut dazu, alle diese unterschiedlichen Profis aus der Kreativwirtschaft zusammen zu bringen. Jeder sucht sich die Gesprächspartner, die er braucht, um seine Ideen und Vorhaben weiterzubringen“, erklärt Svenja Noltemeyer. „Die Wirtschaftsförderer erfahren aus der Praxis, wo welcher Bedarf ist, und die Kreativunternehmer bekommen handfeste Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten. So profitieren beide Seiten voneinander. Dieses Netzwerk entsteht aus sich heraus und entwickelt sich ständig weiter. “

Text: Gudrun Heyder