Mit Blumen geschmücktes Haus in der Gartenstadt

Wohnen im Stadtteil Lohberg

Wohnen im Stadtteil Lohberg – das bedeutete gut ein Jahrhundert lang Wohnen in der Bergbaukolonie direkt gegenüber der Zeche. Mit der neuen Eigenheimsiedlung, die im Norden des ehemaligen Zechengeländes entsteht, wird auch eine neue Nachbarschaft gegründet.

Die klassische Zechensiedlung in Alt-Lohberg ist ab 1907 zeitgleich mit dem Bergwerk in rein ländlicher Umgebung entstanden und hebt sich durch einen hohen Anteil an privaten Freiflächen positiv von vielen älteren Kolonien des Ruhrgebiets ab. Heute steht sie unter Denkmalschutz und ist eine Sehenswürdigkeit auf der „Route Industriekultur“. Nach dem Vorbild englischer Gartenstädte entstand eine Kolonie mit über 900 Wohnhäusern, Geschäften, Schulen, Kindergärten, Poststelle, Polizeistation und Arztpraxen. Unterschiedliche Hausformen mit Landhauselementen geben der Siedlung ein abwechslungsreiches Aussehen.

Mit der Schließung der Zeche Ende 2005 ging die enge Verbindung von Wohnen und Arbeiten im Stadtteil definitiv zu Ende. Schon früh hatte sich die Stadt Dinslaken gemeinsam mit vielen Partner*innen engagiert, um Alt-Lohberg unter die Arme zu greifen. Als „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“ begann im Jahr 1999 mit dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ ein städtebauliches Erneuerungsprogramm. Erster Schritt war die Gründung der Stadtteilinitiative Lohberg e.V., die sich mit vielen Ehrenamtlichen um lange vernachlässige Schätze des Stadtteils kümmert.

Wichtige Projekte und Erfolge für den Stadtteil waren die Umgestaltung und Erneuerung von drei Schulhöfen und die Runderneuerung eines Parks mit Kinderspielplätzen samt Minigolfanlage. Das Ledigenheim, früher Wohnstätte für unverheiratete Bergmänner, wurde ab 2002 zu einem Zentrum für Dienstleistung, Gewerbe und Kultur umgebaut und strahlt heute in neuem Glanz. Betreiber des eindrucksvollen Baus aus dem Jahr 1917 ist die Stiftung Ledigenheim Dinslaken-Lohberg. Auch der zentrale Johannesplatz wurde in die Umgestaltung einbezogen und sorgt seit 2005 für ein besseres Erscheinungsbild Lohbergs. Im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Dinslaken Lohberg“ wurde fast der gesamte Altbestand der historischen Gartenstadtsiedlung im Rahmen eines geförderten Hof- und Fassadenprogramms denkmalgerecht saniert.

In den letzten Jahren hat sich das gegenüber liegende ehemalige Zechengelände in Riesenschritten verändern: eine Entwicklung, an der sich viele Alt-Lohberger*innen seit dem Beginn der Planungen aktiv beteiligen. Schließlich hat der traditionelle Bergbau-Stadtteil einen direkten Nachbarn erhalten, in dem die Zeichen auf Zukunft und Neuanfang stehen – sei es mit dem neuen Wohnviertel, dem einzigartig gestalteten Bergpark oder den innovativen Unternehmen, von denen wichtige Impulse für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt erwartet werden. Da möchte man vor allem einen Spruch wörtlich nehmen:

Auf gute Nachbarschaft!