Passanten an der  Zechenmauer
Förderturm Zeche Lohberg
Gruppenbild in der Zeche 1957
Materiallager der Zeche
Bergarbeiter kommen von der Schicht
historisches Verwaltungsgebäude der Zeche
historische Zechensiedlung

Geschichte

 

1901

Erste Planungen zur Errichtung einer Schachtanlage in Lohberg

1905

Gründung der Gewerkschaft Lohberg

Zum Vorstand gehören August, Josef, Fritz, später auch Julius Thyssen sowie Bergassessor Arthur Jacob.

1906

Errichtung der Übertage-Anlagen

Bis 1915 entsteht im Stil der Gründerzeit ein Gebäude-Ensemble in Backsteinarchitektur. Dazu gehören unter anderem das Fördermaschinen- und Zentralmaschinenhaus, Werkstatt und Magazin, das Verwaltungsgebäude mit Lohn- und Lichthalle sowie das Pförtnerhaus.

1907

Beginn der Abteufarbeiten von Schacht Lohberg 1 und 2

1907

Baubeginn für die Bergarbeitersiedlung Lohberg

In unmittelbarer Nachbarschaft der Zeche Lohberg entsteht bis 1920 nach dem Vorbild englischer Gartenstädte die Bergarbeiterkolonie Lohberg.

1914

Betriebsbeginn: Erstmals wird auf Lohberg planmäßig Steinkohle gefördert

ab 1953

Die Zeche wird umfangreich modernisiert und zur Großschachtanlage ausgebaut

Als Industriearchitekt wird Fritz Schupp engagiert, der bereits Großanlagen wie die Essener Zeche Zollverein geplant hat.

1955/56

Errichtung des neuen Fördergerüstes für den Schacht Lohberg 2

Das markante Fördergerüst ist im Jahr der Errichtung mit 70,5 Metern eines der höchsten im Ruhrbergbau. Die Konstruktion stammt von dem renommierten Industriearchitekten Fritz Schupp.

1958

Mit rund 5.200 Beschäftigten ist die höchste Belegschaftszahl erreicht

1979

Lohberg erzielt mit mehr als 3 Mio. Tonnen Kohle die höchste Jahresförderung

31.12.2005

Schließung der Schachtanlage Lohberg

Das Bergwerk Lohberg ist bis zur Schließung ein leistungsstarker Standort und zählt zu den größten Anlagen der Deutschen Steinkohle AG. Noch im Jahr 2004 haben fast 3.000 Beschäftigte insgesamt 1,7 Mio. Tonnen Kohle gefördert. Mit dem Standort verliert die 70.000-Einwohner-Stadt Dinslaken nicht nur ein wichtiges Wirtschaftsunternehmen, sondern auch einen bedeutenden Arbeitgeber.

2007

Planungsauftakt für Nachfolgenutzung mit Entwurfswerkstatt und Bürgerbeteiligung

Die Planungen für die Reaktivierung des ehemaligen Zechenareals beginnen mit einer Entwurfswerkstatt unter dem Titel „Perspektiven für Dinslaken-Lohberg“. Vier ausgewählte und interdisziplinär besetzte Planungsteams erarbeiten städtebauliche und landschaftsplanerische Strukturkonzepte für die Fläche, deren Ergebnisse später in die Bauleitplanung für den Standort einfließen. Die Teilnehmer*innen waren:

  1. Astoc GmbH, RMP Landschaftsarchitekten, ARGUS Stadt- und Verkehrsplanung
  2. PASD Feldmeier Wrede, DTP Davids Terfrüchte + Partner, Brilon Bondzio Weiser – Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen.
  3. Reicher Haase GmbH, Planergruppe Oberhausen GmbH, Heinrich Böll – Architekt BDA DWB, Ingenieurbüro Kühnert;
  4. Stegepartner Architekten und Stadtplanung, lohrer . hochrein Landschaftsarchitekten, ambrosius blanke verkehr . infrastruktur.

In dem Workshop werden von den Teams verschiedenste Konzepte entwickelt, wie das bislang durch die Zechenmauer hermetisch geschlossene Montanindustriegelände zum Stadtteil Lohberg hin geöffnet werden kann und wie ein Zusammenwachsen mit vielfältigen Wechselwirkungen möglicht wird. Zielvorgabe der Werkstatt war die Entwicklung eines lebendigen, urbanen Stadtquartiers mit hoher Aufenthaltsqualität als einzigartiger Standortmarke, von dem nachhaltige wirtschaftliche Impulse für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt ausgehen.

In den umfassenden Planungsprozess werden auch Bürger*innen und lokale Akteure*innen aktiv einbezogen, um ihre eigenen Anliegen, Kritik und Anregungen in die Planungen mit einzubringen. Mehr als 100 Bürger*innen kommen zur Zwischenpräsentation am „Tag der offenen Tür“ und blicken den Planungsteams über die Schulter. In den folgenden Monaten führt das Forum Lohberg e.V. mit Sitz im Stadtteil verschiedene anlassbezogene Bürger*innenwerkstätten zur Rahmenplanung durch: Die Ergebnisse wie etwa zum Entwurf des Bergparks werden öffentlich vorgestellt und fließen in die Rahmenplanung ein.

2007

Start erster Demontagearbeiten zur Vorbereitung der künftigen Nutzung

Rückbau der Gleisanlagen

Abriss der ersten, nicht denkmalgeschützten Gebäude: Kesselhaus und Kohlenwäsche

Sicherung der Schächte

2008

Vergabe der städtebaulichen Rahmenplanung
Die Bürogemeinschaft stegepartner ı lohre.hochrein ı ambrosius blanke geht aus dem Werkstattverfahren mit einem von der Jury empfohlenen Entwurf hervor und wird mit der Rahmenplanung beauftragt.

2008

Stadt Dinslaken & RAG Montan Immobilien GmbH gründen Projektgemeinschaft
Die Stadt Dinslaken und die RAG Montan Immobilien GmbH vereinbaren am 23. Dezember 2008 eine Projektgemeinschaft mit dem Ziel, das ehemalige Zechenareal als eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte Dinslakens in partnerschaftlicher Zusammenarbeit wirtschaftlich und städtebaulich neu zu entwickeln. Dabei sollen die insgesamt 13 denkmalgeschützten Bestandsgebäude aus der Gründerzeit der ehemaligen Zeche Lohberg in das Nutzungskonzept einbezogen werden.

2009

Abschluss der Rahmenplanung und öffentliche Vorstellung

Der Rahmenplan ist Grundlage für die weitere Entwicklung des Geländes. Er gliedert das ehemalige Zechenareal in drei Bereiche: eine Wohnbereich, den Kernbereich Kreativ.Quartier Lohberg und ein Gewerbegebiet. Verbunden werden die drei Bereiche durch eine hochwertig gestaltete Parklandschaft, den sogenannten Bergpark, und eine zentrale Fuß- und Radwegverbindung, den „Lohberg Corso“. Wesentlicher Bestandteil des Planungsprozesses war die Beteiligung von Bürgern: In zwei Worksshops konnten alle interessierten Bürger ihre Vorstellungen und Wünsche zur Neunutzung des Zechengeländes einbringen. Die Ergebnisse sind in die Rahmenplanung eingeflossen.

2009

Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes

Das Integrierte Handlungskonzept als Voraussetzung für die Förderung der Stadtentwicklungsmaßnahmen fasst alle relevanten Gutachten, Untersuchungen und Planungen zusammen. Auch lokalökonomische Ansätze, quartiersbezogene Entwicklungskonzepte und gesamtstädtische wie regionale Wirtschaftsstrategien sind berücksichtigt.

2009

Das Kreativ.Quartier Lohberg wird regionales Vorbildprojekt

Im Rahmen des Kulturhauptstadtprojekts „Kreativ.Quartiere“ wird das Kreativ.Quartier Lohberg in Dinslaken zum Best Practice-Projekt ernannt.

2010

Startschuss: KQL ist bei Kulturhauptstadt Local Hero Nr. 1

Von den 53 Städten des Ruhrgebiets, die im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 eine Woche lang die Gelegenheit bekommen hatten sich zu präsentieren und ihre Visitenkarte abzugeben, machte die Stadt Dinslaken mit dem Kreativ.Quartier Lohberg den Auftakt. Das KQL eröffnet somit stellvertretend für die Ruhrregion die Kreativ.Quartiere Ruhr in der ersten Local Hero-Woche. 

2011

Rechtskraft B-Plan 303.01

Der Bebauungsplan für den Bergpark wird rechtskräftig. 

2012

Rechtskraft B-Plan 303.02

Der Bebauungsplan für die Ober-Lohberg-Allee ("Osttangente") wird rechtskräftig. 

2013

Rechtskraft B-Plan 303.04

Der Bebauungsplan für das Zentralcluster wird rechtskräftig. 

2014

Eröffnung: Bergpark 
Nach dem Spatenstich im Sommer 2013 wird der Bergpark im Oktober 2014 eröffnet. Der Bergpark bietet nun eine vielfältig nutzbare Erholungslandschaft mit Kunst, Open-Air Erlebnisangeboten und hoher Aufenthaltsqualität. 

2015

Eröffnung: Lohberg Corso

Mit dem Bau der autofreien Hauptverbindungsachse wurde im Juli 2013 begonnen. Die Fertigstellung erfolgt im Sommer 2015.

2015

Rechtskraft B-Plan 303.03

Der Bebauungsplan für das Wohncluster wird rechtskräftig. Die Vermarktung der Grundstück erfolgt seit 2014. 

2015

Eröffnung: Ober-Lohberg-Allee ("Osttangente")

Die neue Straße zwischen Lohberg und Oberlohberg wird eröffnet und verbindet die beiden Bezirke. Mit der "Osttangente" wird auch die Anbindung des KQL an die A3 realisiert. 

2016

Fertigstellung des Windrades auf der Halde

Das als Landmarke weithin sichtbare Windrad auf der Halde Lohberg Nord wird im Februar 2016 in Betrieb genommen und deckt den jährlichen Strombedarf von 3000 Haushalten. 

2016

Fertigstellung Photovoltaik-Anlage Kohlenmischhalle 

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der ehemaligen Kohlenmischhalle wird im Dezember 2016 fertiggestellt und kann rund 450 Haushalte mit Solarstrom versorgen. 

2016

Baubeginn Wohncluster

Die Bauarbeiten für die ersten Häuser im Wohncluster sind in 2016 gestartet.

2017

Spatenstich im Gewerbecluster

Im November 2017 erfolgt im Gewerbecluster der Spatenstich für den Neubau der Standby Pintsch GmbH.